Das bedeutet, dass die Zahl der Suizidtoten in Deutschland ungefähr dreimal so hoch ist wie die der Verkehrstoten. Gleichzeitig schätzen Experten, dass auf einen Suizid statistisch gesehen 10 – 20 Suizidversuche kommen. Suizidalität ist daher ein Themenfeld, das eine deutlich größere Beachtung verdient. Auf unserer Themenseite finden Sie Informationen zu Hintergründen, Handlungsmöglichkeiten und Hilfsangeboten.
Die DGS ist eine interdisziplinäre Fachgesellschaft, in der sich verschiedenste Organisationen und Personen mit dem Ziel der Stärkung der Suizidprävention in Deutschland zusammengeschlossen haben. Ziel und Aufgabe der DGS ist die Förderung praktischer und wissenschaftlicher Arbeit, um Suizidalität zu verstehen, Konzepte adäquater Hilfen zu erarbeiten und Suizide zu verhindern. Mitglied werden kann jede interessierte Person und Organisation.
In Deutschland existiert eine Vielzahl an Angeboten für Menschen in Lebenskrisen und mit Suizidgedanken. Diese reichen von psychiatrischen Angeboten über Beratungsstellen bis hin zu telefonischen oder Onlineberatungen. Auch für Angehörige oder Hinterbliebene gibt es spezielle Angebote. Auf unserer Seite finden Sie eine umfangreiche Liste von möglichen Hilfen.
Das Bundesministerium für Gesundheit hat mit dem Referentenentwurf des Suizidpräventionsgesetzes vom 28.11.2024 einen ersten Versuch unternommen, Suizidprävention gesetzlich zu verankern. Die DGS begrüßt die überfälligen Bemühungen um eine gesetzliche Verankerung, sieht beim Gesetzesentwurf jedoch erheblichen Klärungs- und Nachbesserungsbedarf.
„Der vorgelegte Entwurf wird dem Thema in seiner Bedeutung und gesamtgesellschaftlichen Tragweite nicht gerecht.“
Besonders kritisch kann die unzureichende Konkretisierung zentraler Präventionsmaßnahmen sowie die unklare Finanzierung und Einbindung bestehender suizidpräventiver Angebote gesehen werden. Auch wird versäumt, Forschung durch Förderprogramme und durch die Einrichtung einer Suizidregisterstelle nachhaltig zu stärken. Mehr dazu finden Sie in unserer Stellungnahme.
„Damit bleibt der vorliegende Referentenentwurf unvollständig, an vielen Stellen unkonkret und lässt wesentliche Aspekte einer wirksamen Suizidprävention und deren gesetzliche Verankerung unberücksichtigt.“
Die DGS fordert das Bundesministerium für Gesundheit auf, den Entwurf umfassend zu überarbeiten und dabei die Expertise von Fachgesellschaften, Forschenden und Praktizierenden stärker als bisher zu berücksichtigen. Nur so kann dafür gesorgt werden, dass das Vorhaben eines Gesetzes effektiv und nachhaltig die Prävention verbessert und von der Mehrheit der Betroffenen und Fachleute akzeptiert werden kann.
„Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention steht als Ansprechpartner im Rahmen einer Überarbeitung des Referentenentwurfes gerne zur Verfügung“.
Die ganze Stellungnahme der DGS finden Sie hier.
Eine Demenzerkrankung verändert das Leben der Betroffenen oft tiefgreifend und emotional belastend. Vor allem in den frühen Phasen der Krankheit, wenn die Diagnose noch frisch ist und die kognitiven Fähigkeiten erst zu schwinden beginnen, können Betroffene stark unter der Perspektive leiden, zunehmend auf Hilfe angewiesen zu sein. Diese Einsicht kann bei manchen Menschen sogar zu suizidalen Gedanken führen. Die erste Zeit nach einer Demenzdiagnose ist besonders belastend. Ein Gefühl des Kontrollverlusts und der Abhängigkeit wächst – besonders für jüngere Betroffene kann dies schwer zu ertragen sein. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, dass die betroffene Person verlässliche Unterstützung von Angehörigen und Fachkräften erfährt. Verschiedene Faktoren, wie Depression, Einsamkeit und das Gefühl, eine Last zu sein, können das Suizidrisiko bei Demenz verstärken. Häufig wird jedoch Depression als eigenständiges Risiko übersehen, weil sie als „natürlicher“ Teil des Krankheitsverlaufs missverstanden wird.
Ein Blogartikel zu diesem Thema finden Sie unter diesem Link.
Der 10.09. ist der Welttag der Suizidprävention 2024. Trotz steigender Zahlen von Suiziden in Deutschland im Jahr 2023 (insgesamt 10.304 Fälle) fehlt es weiterhin an einem ausreichenden gesellschaftlichen und politischen Diskurs. Besonders alarmierend ist der Anstieg der Suizidfälle bei Frauen um acht Prozent.
Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) fordert unter dem Motto „Offen reden – aktiv verstehen – gesellschaftlich handeln“ zu einem offenen und empathischen Umgang mit Suizidgedanken auf. Eine breite gesellschaftliche Diskussion und die Umsetzung einer gesetzlichen Verankerung der Suizidpräventionsstrategie, die vom Bundesministerium für Gesundheit im Mai vorgestellt wurde, sind essenziell für die Suizidprävention in Deutschland. Die ganze Pressemitteilung der DGS zum Welttag der Suizidprävention finden Sie hier.
Im September 2024 steht erneut die Suizidprävention im Fokus: Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) organisiert zusammen mit der Content Creatorin LaNoireSakura die Spendenaktion Press Continue. Diese Aktion widmet sich den Themen Suizidprävention und psychische Gesundheit, indem sie den ganzen Monat über Livestreams, Talkrunden und Events auf Twitch und YouTube anbietet.
Startschuss am 01. September um 19:00 Uhr
Die Aktion startet am 01. September 2024 um 19:00 Uhr mit einem Eröffnungsstream, in dem unter anderem Luna Grosselli und Burkhard Japs, Vorstandsmitglieder der DGS, zu Gast sein werden.
Lesen Sie weiter …Im Monat September 2023, anlässlich des Welttags der Suizidprävention, konnte die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention zum zweiten Jahr in Folge auf die außergewöhnliche Initiative von Content Creator LaNoireSakura zählen. Mit ihrer Aktion „Zocken für Suizidprävention“ hat sie nicht nur Gamer:innen begeistert, sondern auch die Herzen vieler Menschen für unsere wichtige Arbeit geöffnet. Im Rahmen der Aktion sind unter Anderem zwei Video-Streams zu Suizidprävention bei Kindern- und Jugendlichen sowie Psychische Gesundheit und Content Creation, die man auf YouTube abrufen kann.
Lesen Sie weiter …Am 10. September war der Welt-Suizid-Präventionstag. Die DGS und weitere engagierte Gesellschaften und Vereinen haben zu diesem Anlass vielfältige Initiativen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für Suizidalität zu schärfen und die Suizidprävention zu stärken.
Im Rahmen dieses Jahresaktionstags möchten wir besonders auf die umfangreichen Informations- und Datenressourcen des Statistischen Bundesamts (Destatis) hinweisen. Auf der Webseite www.gbe-bund.de haben sie Daten und Fakten aus dem Informationssystem der Gesundheitsberichterstattung des Bundes für Sie zusammengestellt. Diese beeindruckende Ressource enthält über zwei Milliarden Kennzahlen aus mehr als 100 Datenquellen und ist für jeden kostenfrei zugänglich. Über diesen Link gelangen Sie direkt zu den Informationen, die im Kontext des aktuellen Aktionstags relevant sind: Link zu den Informationen
Der Deutsche Bundestag hat am 6. Juli 2023 die beiden Gesetzentwürfe zur Neuregelung der Suizidhilfe von fraktionsübergreifenden Gruppen mehrheitlich zurückgewiesen. Hingegen wurde der gemeinsame Antrag „Suizidprävention stärken“ (20/7630) mit überwältigender Mehrheit angenommen.
In diesem Zusammenhang begrüßen die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) und das Werner-Felber-Institut für Suizidprävention und interdisziplinäre Forschung im Gesundheitswesen e.V. (WFI) die aktuelle Entscheidung des Deutschen Bundestags zur Förderung der Suizidprävention!
Weitere Informationen und die vollständige Pressemitteilung können hier abgerufen werden.
Die langen Erfahrungen im Umgang mit Menschen, die Suizidgedanken haben oder bereits einen Suizidversuch unternommen haben, legen einige Hinweise für den Umgang mit Wünschen nach assistiertem Suizid nahe. Wichtig ist, dass Suizidgedanken, und damit auch die Wünsche nach assistiertem Suizid, schwankend, von einem starken hin und her bestimmt sein können. Die intensiven Suizidgedanken, nicht mehr weiterleben zu können, werden häufig begleitet von quälenden und schmerzhaften Gefühlen, jedoch zugleich auch von Wünschen, eine Lösung zu finden, die das Weiterleben ermöglichen kann, einen anderen Ausweg aus einer quälenden Situation finden lässt.
Lesen Sie weiter …Die DGS möchte auf eine wichtige neue Ressource aufmerksam machen, die für Menschen gedacht ist, die mit Suizidgedanken kämpfen. Die Onlineberatung MANO ist eine niedrigschwellige und anonyme Onlineberatung für suizidgefährdete Erwachsene, die auf dem bewährten Konzept der Onlineberatung für suizidgefährdete junge Menschen [U25] basiert.
Wenn Sie Hilfe benötigen, können Sie über die Mailberatung Kontakt mit den speziell ausgebildeten ehrenamtlichen Berater*innen aufnehmen. Die Beratung ist anonym und kostenlos. Der Hintergrund für die Einrichtung der Onlineberatung MANO ist die Tatsache, dass es in Deutschland nur wenig spezifische, niedrigschwellig erreichbare Hilfen für Suizidgefährdete über 25 gibt. Die Onlineberatung MANO wird von langjährigen Vorstandsmitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention betrieben, die viele Jahre in verschiedenen Funktionen für die Beratung [U25] tätig waren. Weitere Informationen zur Beratung MANO finden Sie auf deren Website.
Deutscher Bundestag berät über Reform der Sterbehilfe I Initiative von DGP, NaSPro, DHPV und DGS I Unabhängig von Regelung zur Suizidassistenz müssen suizidpräventive Strukturen gestärkt und finanziert werden I Dringend: Einrichtung einer bundesweiten Informations-, Beratungs- und Koordinationsstelle
Mehr als 9 000 Menschen sterben jährlich durch Suizid, mittelbar Betroffen sind mehr als 100 000 Menschen. Betroffene und ihnen Nahestehende müssen Zugang zu Informationen und Hilfsangebote erhalten. Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zum § 217 StGB (Zulässigkeit der Beihilfe zum Suizid) im Jahr 2020, berät der Bundestag am Freitag, den 24.06.2022, über die Reform der Sterbehilfe.
Lesen Sie weiter …Suizidprävention ist möglich.
Unterstützen Sie uns dabei, die Zahl der Selbsttötungen in Deutschland weiter zu verringern.
Die Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention (DGS) ist seit 1972 die übergreifende Fachgesellschaft für alle Einrichtungen und Personen, die sich in Forschung, Lehre oder Praxis mit Suizidprävention als Hilfe in Lebenskrisen befassen.
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention - Hilfe in Lebenskrisen e.V.
Geschäftsstelle:
Deutsche Gesellschaft für Suizidprävention
PD Dr. Gerd Wagner
Universität Jena
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Philosophenweg 3
D-07743 Jena
E-Mail: dgs.gf(at)suizidprophylaxe.de
www.suizidprophylaxe.de